Vergangenen Samstag kam es im Usa-Wellenbad in der zweiten Wasserballliga Süd zum Duell zwischen dem Fünftplatzierten, dem Post SV Nürnberg, und dem Sechstplatzierten VfB Friedberg. In der vergangenen Saison konnte jeweils die Heimmannschaft das Spiel für sich entscheiden. Im Hinspiel hatte der VfB nach einer schwachen ersten Hälfte mit einem 8:2 Rückstand noch 10:7 geschlagen geben müssen. Im heimischen Becken wollte man nun das Spiel kontrollieren und den Gegnern nicht frühzeitig das Feld überlassen.
Das erste Anschwimmen konnte Kapitän Scholl für die Gastgeber gewinnen, doch der Angriff des VfB stockte ein ums andere Mal. Die aggressive Defensive der Gäste ließ bei den Kreisstädtern sichtlich Unsicherheit entstehen und so waren die erste Abschlüsse in Richtung Tor weitestgehend ungefährlich. Der erste Treffer ließ lange auf sich warten. Nach der Hälfte des ersten Viertels waren es die Franken, die mit 0:1 in Führung gingen. Innerhalb der nächsten zwei Minuten konnten sie durch unkonzentrierte Abschlüsse des VfB und anschließende Konter auf 0:3 erhöhen, bevor es 17 Sekunden vor Ende des ersten Viertels Hahn-Wiltschek gelang den Anschlusstreffer zu erzielen. Die Gäste antworteten jedoch umgehend und so ging es, wie bereits im Hinspiel, mit einem 1:4 in die erste Viertelpause.
Durch ein Foul mit übertriebener Härte durch die Gäste in der letzten Spielminute des ersten Viertels hatte der VfB zwar die Chance vier Minuten lang in Überzahl das Spiel zu bestimmen, doch gelang Ihnen in diesem Zeitraum kein Treffer. Einzig Torhüter Petrov zeigte bereits zu diesem Zeitpunkt seine hohe Qualität. Er parierte nicht nur zahlreiche Konter der Gegner sondern vereitelte zudem zwei von drei 5m Strafwürfen und hielt den VfB im Spiel. In der Offensive hakte es zwar weiterhin, doch zumindest die Verteidigung funktionierte zunehmend besser und man verhinderte die Konter der jungen Nürnberger Mannschaft ein ums andere Mal. Und wieder war es im dritten Viertel Petrov, der eine höheren Rückstand verhinderte, als er erneut einen 5m Strafwurf parierte. Trotz dieser fantastischen Leistung des Schlussmannes der Kreisstädter stand zur Halbzeit ein, aus Sicht des VfB, frustrierendes 1:5 zu Buche.
Im dritten Viertel waren es erneut die Gäste, die den ersten Treffer erzielten, bevor es dem VfB in Form von Peil kurz vor Ende des dritten Viertels gelang den Anschlusstreffer zum 2:6 zu erzielen. Der VfB hatte zu diesem Zeitpunkt nahezu zwei komplette Viertel lang kein Tor erzielt, wirkte aber ab diesem Zeitpunkt wie ausgewechselt.
Im letzten Viertel hielt die starke Defensive um Petrov die Gäste auf Abstand und ging nun selbst, angepeitscht von den wieder erwachten zahlreichen Friedberger Fans, mehr in die Offensive. Vier Minuten vor Abpfiff stand es noch 3:6 aus Friedberger Sicht, doch die Gastgeber warfen noch einmal alles in die Waagschale. Innerhalb von drei Minuten gelang es durch Tore von Hütt, Hahn-Wiltschek und Khliustov aus einem 3:6 ein 6:6 zu machen. In der letzten Spielminute hatte der VfB sogar noch die Chance den Siegtreffer zu erzielen, scheiterte aber letztlich am Aluminium des gegnerischen Tores.
Kapitän Scholl zog nach dem Spiel eine gemischte Bilanz: „Wir haben uns im Prinzip die ersten drei Viertel auf das Spiel von Nürnberg eingelassen. Wir haben deren körperliches Spiel übernommen und waren im Angriff überfordert. Wir können dankbar sein, dass uns Vitali so lange im Spiel gehalten hat. Im letzten Viertel haben wir auf einmal angefangen uns wieder gegenseitig zu pushen und jeder hat für jeden gekämpft. Das ist unser Spiel und deswegen spielen wir als Mannschaft. Das haben wir im letzten Viertel gezeigt und uns verdient ein Unentschieden erkämpft.“
Nun heißt es für den VfB Lehren aus diesem Spiel zu ziehen bevor es am kommenden Wochenende im Süddeutschen Pokal gegen des EFSC Frankfurt geht, den man zumindest in der Liga im Heimspiel bereits bezwingen konnte.
VfB-Friedberg – Post-SV Nürnberg 6:6 (1:4, 0:1, 1:1, 4:0)
Petrov (TW), Radosavljevic, Schmidt, Scerbinin, Hütt (1), Khliustov (1), Duch, Hahn-Wiltschek (2), Hondrich, Schoppe, Scholl, Jung, Peil (2).