Vergangenen Samstag stand für die Wasserballer des VfB Friedberg sicherlich eines der schwierigsten Auswärtsspiele der Saison bevor. Es ging zum Tabellenführer SV Cannstatt. Die Voraussetzungen vor dem Spiel waren alles andere als gut, musste Trainer René Reimann krankheitsbedingt doch auf einige Stammspieler verzichten. So reiste man nur mit zwei statt den üblichen fünf Ersatzspielern an. Nach zwei Siegen sowie einem Unentschieden aus den letzten drei Spielen gingen die Hessen dennoch hochmotiviert in die Partie, auch wenn diese auf dem Papier wenig Spannung versprach.
Doch bereits im ersten Viertel zeigte der VfB, dass er das Spiel durchaus nicht einfach hergeben würde. Eingeleitet durch einen Strafwurftreffer von Kapitän Scerbinin bestimmte alleine der VfB das erste Viertel und dominierte sowohl im Angriff, als auch in der Verteidigung. Die wenigen Chancen des SV Cannstatt konnten von Torhüter Nils Peil pariert werden. Erst kurz vor Ende gelang den Gastgebern schließlich per Strafwurf der Anschlusstreffer zum 1:4. Die Überraschung stand sowohl Trainer Lennart Löscher, als auch den Spielern und Zuschauern ins Gesicht geschrieben. Mit einem solchen Start hatte man nicht gerechnet.
Auch im zweiten Viertel behielt der VfB die Oberhand und konnte die erspielte Führung halten, während allerdings auch Cannstatt immer mehr ins Spiel fand und vor allem Überzahlsituationen nutzte um den Anschluss zu halten. Den letzten Treffer der ersten Hälfte setzte abermals Kapitän Scerbinin, der 40 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit zum 5:7 traf.
In der zweiten Hälfte der Partie machte sich jedoch zunehmend die dünne Personaldecke der Friedberger bemerkbar, nach je drei persönlichen Fehlern mussten sowohl Centerverteidiger Norbert Duch, als auch Centerverteidiger stephan Schmidt das Wasser verlassen und so standen Trainer René Reimann keine Auswechseloptionen mehr zur Verfügung. Doch die verbliebenen sieben Spieler warfen weiterhin alles in die Waagschale, um weiterhin mit den schwimmstarken Gastgebern mithalten zu können. In der dritten Minute des dritten Viertels gelang Cannstatt jedoch schließlich der Ausgleich und kurz darauf sogar die erste Führung des Spiels. Friedberg konnte jedoch immer wieder durch gute Abschlüsse im Angriff verkürzen, sodass es den Gastgebern weiterhin nicht gelang auch deutlich abzusetzen.
Im letzten Viertel waren es dann die Konter, die Cannstatt den Sieg brachten. Besonders der Youngster der Gastgeber Vanja Momirski konnte sich hier auszeichnen und trug maßgeblich zum Erfolg seiner Mannschaft bei. Vier Minuten vor Abpfiff gelang ihm der Treffer zum 14:11 und somit die Vorentscheidung. Den letzten Treffer der Partie erzielte jedoch der VfB Friedberg. Eine gute Einzelaktion von Tobias Hahn brachte den Endstand von 15:12.
Trainer René Reimann nach dem Spiel: „Unser Spielplan heute ist vollkommen aufgegangen. Wir haben mit 9 Spielern Cannstatt das Leben verdammt schwer gemacht und waren zwei Viertel lang und eindeutig die bessere Mannschaft. An diese Leistung müssen wir in den kommenden Spielen anknüpfen.“
Die nächste Chance hierfür bietet sich am 24.4 im Auswärtsspiel gegen den WV Darmstadt.
SV Cannstatt – VfB Friedberg 15:12 (1:4, 4:3, 6:3, 4:2)
VfB: Peil, Schöniger, Schmidt (2), Scerbinin (3), Khliustov (3), Duch (1), Hahn (1), Schoppe, Scholl (2).